Sowohl Katzen wie auch Hunde bringen Freude in ihre Familien und werden in vielen Haushalten als vollwertiges Familienmitglied betrachtet. Oftmals ist der Grund warum sich Familien eher eine Katze anschaffen als einen Hund der Irrglaube, dass Katzenhaltung weniger Aufwand bedeutet als die Haltung eines Hundes.
Katzen sind anspruchsvoll
Wichtig hierbei zu wissen: Katzen sind sehr anspruchsvolle Haustiere, mit denen wir Menschen zwar nicht spazieren gehen müssen, die jedoch ihren arttypischen Bedürfnissen entsprechend ein Umfeld benötigen, in dem sie all ihre Sinne einsetzen können und ihrem angeborenen, Überleben sicherndem Jagdverhalten Ausdruck verleihen können.
Vor allem Katzen in reiner Wohnungshaltung sind angewiesen auf ein Umfeld, welches viele Reize bietet und einen Menschen der täglich durch aktives Spielen mit z.B. einer Reizangel, dafür sorgt, dass der Jagdtrieb abgebaut werden und so die Katze zufrieden sein kann.
Die Herkunft ist unterschiedlich
Die beiden Tierarten Hunde und Katzen haben jeweils unterschiedliche Herkunft und das zeigt sich in ihrem instinktiven Verhalten.
Hier nun ein kleiner Überblick dazu:
Hunde wurden von Menschen domestiziert, Katzen haben sich selbst domestiziert.
Der Hund ist ein Allesfresser – die Katze ist ein Canivor, also ein reiner Fleischfresser.
Der Hund ist ein Rudeltier – die Katze ist KEIN Einzelgänger, sie jagt allerdings nicht im Rudel und innerhalb einer Katzengruppe zeigt sich eine sehr komplexe Hierarchie.
Der Hund stammt vom Wolf ab – die Katze von der afrikanischen Falbkatze.
Der Hund ist ein Hetzjäger – die Katze ist ein Schleich- und Lauerjäger.
Die unterschiedlichen Verhaltensweisen
Aus diesen Unterschieden ergeben sich unterschiedliche Verhaltensweisen der beiden Tierarten.
Ein typisches Beispiel:
Hunde zeigen bei neuen Situationen, welche sie verunsichern, eine klare Orientierung am Menschen, da dieser ihnen die nötige Sicherheit in dieser Situation bieten kann.
Sehen sich Katzen mit neuen Situationen konfrontiert, ist für sie das wichtigste, sich einen Rückzugsort (Höhlen oder erhöhte Flächen) zu suchen – für die Katze macht es in dem Moment keinen Unterschied ob dabei „ihr“ Mensch anwesend ist oder nicht. Dies wiederum sagt nichts über die Bindung der Katze zu ihrem Menschen aus, es ist eine reine instinktive Entscheidung der Katze.
Das eine Katze freundlich ist zu Menschen, ist nicht von Natur aus so. Freundlich werden sie dann, wenn sie in ihren ersten acht Lebenswochen einen positiven Kontakt zu Menschen haben.
Körpersprache und ihre Bedeutung
Warum es oft zu Missverständnissen zwischen Hunden und Katzen kommt, liegt auch daran, dass sie in ihrer Körpersprache sehr unterschiedlich untereinander kommunizieren – dies erklärt auch vorherrschende Missverständnisse zwischen diesen beiden Tierarten.
Hohe Schwanzhaltung Katze: damit drückt sie Freude aus und kann als Einladung betrachtet werden sich ihr zu nähern
Hohe Rute beim Hund: zeigt einen erhöhten Erregungszustand, er alarmiert damit seine Artgenossen
Peitschender Schwanz bei der Katze: signalisiert „Achtung“, die Katze ist angriffsbereit – hier ist empfehlenswert die Katze nicht weiter zu streicheln
Peitschende Rute beim Hund: meist freudig und freundlich
Interview Radio OÖ 4.2. um 9:15 Uhr, Radio Vbg. 1.2. um 19:40 Uhr
ORF Nachlese 2/2021 Seite 122, 123
So unterschiedlich Katzen und Hunde manchmal sind, so haben sie eins gemeinsam:
Beide brauchen Zuwendung, Beschäftigung und Menschen, die sich mit den arttypischen Bedürfnissen beschäftigen. So wichtig es für einen Hund ist regelmäßig Gassi geführt zu werden, genau so wichtig ist es für Katzen beschäftigt zu werden, Zuwendung zu erhalten und einen Artgenossen zu haben. Und sowohl Hunde als auch Katzen sind erziehbar, Katzen am erfolgreichsten in dem positives, gewünschtes Verhalten verstärkt und negatives Verhalten ignoriert wird.
Egal welches Tier wir an unserer Seite haben: es sind die vielen wunderbaren Momente miteinander und die uneingeschränkte Liebe die sie uns schenken – frei von jeglicher Bewertung.